INTERVIEW

Unser Verein organisiert ja schon seit vielen Jahren beim jährlichen Advent-Markt in Sipbachzell eine Kinder-Theater-Aufführung. Das Ziel dabei ist für uns immer: Gespielt von Kindern aus Sipbachzell. 

Heuer haben wir einen besonderen Bonus: auch das Stück geschrieben selbst von einer Person aus Sipbachzell: Rosemarie Sichmann. Sie hat selbst bereits erfolgreich drei Kinderbücher veröffentlicht. Mehr zu Rosemarie - ihrer Person, ihrem Schaffen, und wie es zu diesem wunderbaren Projekt heuer kam, erfahrt hier nun in diesem Interview. 

Das heurige Kinder-Advent-Theater hat den Namen: 
"Die verschwundenen Weihnachtsfarben"

 

Daniel:

Liebe Rosi, schön dass du dir Zeit genommen hast für dieses Interview. Für unsere LeserInnen vorab: Es geht darum, dass Rosemarie Sichmann uns ein Kinder-Theaterstück geschrieben hat, welches wir heuer am Adventmarkt 2023 aufführen dürfen.

 

Liebe Rosi, bitte stelle dich kurz vor: Wer bist du, woher kommst du, was machst du so? Wer ist Rosi, was macht sie aus?

 

Rosi:

Danke, Daniel! Sehr gerne nehme ich mir die Zeit dafür.

 

Ich bin Rosemarie Johanna Sichmann und wohne seit 33 Jahren in Sipbachzell. Zurzeit schreibe ich Bücher für Kinder und Erwachsene. Ich reise sehr gerne, und fotografiere dabei, von meiner Sicht aus, alles was mir auffällt. Gerne bin ich auch mit dem E-Bike unterwegs in unserem schönen Österreich.

 

Wer ich bin, wird ganz verschieden wahrgenommen. Auf jeden Fall bin ich ein Familienmensch, aber auch gerne Autorin. Disziplin, Zielstrebigkeit, Durchsetzungsvermögen, Tempo und Beharrlichkeit gehören auch zu mir.

 

Und vor allem bin ich auch leidenschaftliche Leserin von Büchern. Genau diese Vielfalt macht mich einzigartig. Die Summe daraus bietet mir ein abwechslungsreiches und spannendes Leben.


Daniel:

Du hast bereits drei Kinderbücher erfolgreich veröffentlicht. Eine generelle Frage: Was hat dich dazu bewegt überhaupt zu schreiben?

 

Rosi:

Die Liebe zu den Buchstaben. Vom Volksschulalter an schrieb ich gerne Briefe, Aufsätze, Kurzgeschichten oder Gedichte. Schon als Kind war ich fasziniert von diesen verschiedenen Schriftzeichen. Die man beliebig austauschen kann, um den Sinn abzuwandeln und andere
Emotionen hervorzurufen. Wie bei einem Brettspiel, verändern kleine Maßnahmen sofort die Gesamtsicht.

 

Daniel:
Welche Literatur liest du selbst gerne? Hast du beim Schreiben eventuell auch Vorbilder?

 

Rosi:

Meine Lieblingsbücher sind historische Romane, Biografien, Bücher die mit Psychologie und Energetik zu tun haben, gesellschaftskritische Romane, aber auch viel Fantasy. Ich bin eine Vielleserin, seit ich denken kann. Drei bis vier Bücher in der Woche sind für mich durchaus die Regel.

 

Vorbilder habe ich keine. Dennoch bewundere ich viele Schreibende, die mit Wörtern eine Welt erschaffen können, die in mir Bilder entstehen lassen. Die mich vom Alltag abholen in eine völlig neue Welt. Daher freue ich mich in einem Land zu leben, wo das Lesen und
Schreiben schon als Kind gelehrt wird. Und darüber, dass ich so leicht Zugang zu guten Büchern habe. Was auf dieser Welt nicht selbstverständlich ist.


Daniel:

Das Schreiben ist ja ein recht aufwändiger Prozess, und jede/r AutorIn hat seine eigenen Wege dazu. Was sind für dich die Musen dazu? Wie gehst du es an, eine Geschichte zu schreiben?

 

Rosi:

Meine Muse ist mein inneres Kind. Die kleine Rosi, die Bücher schon immer liebte und nie genug davon bekommen kann, sie auch zu lesen. Ja, sie wohnt immer noch in mir, auch wenn ich schon einige Lebensjahre vorweisen kann. Eine weitere sind die Kinderaugen beim Zuhören von Geschichten. Da spürt man Ehrlichkeit und Interesse. Das spornt an, Kinder auf eine Reise in meine Fantasiewelt mitzunehmen. In der sie sich erholen, lernen oder auch einfach nur tragen lassen. Mit ihnen Abenteuer zu bestehen, ist eines der schönsten Dinge am Autorendasein.

 

Die Entstehung meiner Geschichten passiert erst in meinem Kopf. Jetzt müssen viele Blätter Papier mit der Grundidee handschriftlich gefüllt werden. Erst wenn die Idee dann gereift ist, beginnt ein innerer Drang, diese Wörter auch in der realen Welt auf den Computer zu bringen.

 

Egal ist es, ob es Tag oder Nacht dabei ist. Wenn die Unruhe zu groß ist, kann ich ohnehin nicht schlafen, bevor das Buchkapitel niedergeschrieben wurde. Manchmal übernimmt auch ein Charakter aus dieser Geschichte das Ruder und zeigt mir seine Wünsche auf. Das kann in meinen Träumen passieren oder auch mitten am Tag. In der aktuellen LEVO-Trilogie begleitet mich der kleine Waldkobold den ganzen Tag und gibt überall seinen Senf dazu :-)

 

Daniel:

Zur Idee mit dem Kinder-Theaterstück hatte ich dich letztes Jahr angesprochen. Damit kam ich ja recht überfallartig. Bisher hattest du ja Bücher geschrieben; ein Theaterstück zu schreiben ist doch nochmals ein ganz anderes Thema. Warum hast du dennoch zugesagt? Wie war hierbei der Prozess für dich, das Theaterstück zu schreiben im Gegensatz zu einem Buch?


Rosi:

(lacht)
Ja, du hast es in wenigen Minuten geschafft, mich aus meiner Komfortzone zu bringen und mir eine schlaflose Nacht beschert. Mit deiner Idee hast du die Freude an einer Herausforderung in mir geweckt.

 

Das Thema Farben war einfach sofort da. Aber erst nach
Recherchen im Internet, begann ich mit dem Schreiben. Ich wollte sichergehen, dass es noch wenige Kinder-Theaterstücke damit gab. Und es machte richtig Spaß, an dem Stück zu schreiben. In meinem Kopf sah ich bereits die Kinder auf der Bühne.

 

Vom Gefühl her war es irgendwie für mich wie ein kleines Büchlein. Gar nicht so viel anders als sonst hat es sich angefühlt.

 

Daniel:
Abschließend, an alle LeserInnen dieses Beitrags: bitte um deine persönlichen Abschlussworte.

 


Rosi:
Naja, zuerst ein großes Danke fürs Lesen und das Interesse an mir. Ich würde mich sehr freuen, viele bekannte und unbekannte Gesichter bei den Aufführungen im Dezember zu sehen. Natürlich wegen der Kinder. Sie opfern ihre Freizeit, um Freude und Unterhaltung zu den Zuschauern zu bringen. Um sich den Ängsten und Herausforderungen, die das Lernen ihrer Textrollen mit sich bringen, zu stellen. Dafür gebührt ihnen alleine der große verdiente
Applaus.

 

Daniel:
Vielen Dank für deine Zeit.

 

 

Wer noch mehr zu Ihrem Schaffen erfahren möchte:
Folgt ihr gerne auf Facebook, und vor allem auch auf ihrer Homepage.
Unser Verein bedankt sich nocheinmal aufrichtig für ihren Einsatz, dieses tolle Projekt heuer zu verwirklichen.